Ziel des Projektvorhabens ist die Entwicklung eines innovativen Werkstoffes, welcher mithilfe eines Verbundes aus Industrierestholzspänen (Holz) und einem teilbiobasierten thermoplastischen Elastomer Compound BioTPS (Bio-Thermoplastisches Styrolelastomer) hergestellt werden soll.
Während andere Holz-Kunststoffverbünde meist steif und fest sind, ist der innovative Holz-BioTPS-Werkstoff ausgesprochen elastisch, hat bei bestimmter Behandlung eine lederähnliche Haptik, wirkt stoßdämmend und federnd. Diese Eigenschaften gingen aus ersten Vorstudien zum Holz-TPS-Composit hervor und führten zu potenziellen Zielanwendung ‚veganes Leder‘ bzw. Kunstleder. Holz gibt dem Komposit dabei die besondere Optik und Haptik. Das Material ist äußerst innovativ – weder am Markt noch in der wissenschaftlichen Literatur wird die Kombination Holz-TPS (oder gar Holz-BioTPS) ausreichend repräsentiert. Es müssen grundlegende Versuche mit dem Komposit durchgeführt werden, beginnend mit Extrusion und Spritzguss.
Als technische Herausforderung soll ein
komplexes Bauteil mit schmalen Stegen und großen Spalten hergestellt
werden, um die Fließparameter, Formungs- und Entformungsverhalten sowie
Oberflächenveränderung bei verschiedenen Composit-Zusammensetzungen zu
analysieren. Anschließend können weitere Eigenschaften der Composites
untersucht werden, um die Überführung in eine Vielzahl Anwendungen zu
ermöglichen. Die Anwendungspalette geht dabei über z.B. Griffe für
E-Bikes oder Werkzeuggriffe bis hin zur Automobilausstattung im
Interieur oder Verkleidung von Schaltknüppeln. Schließlich kann aus den
aus der Studie ermittelten Daten abgeschätzt werden, ob eine Anwendung
und Verarbeitung zu einem veganen Leder möglich wäre. Für alle
Anwendungen müssen neben der Verarbeitung auch die sonstigen
Eigenschaften der Composite (physikalisch, thermisch und biologisch)
schließlich auch die Recyclingfähigkeit des Composites untersucht
werden.