KM²U - Wissensmanagement im Regionalen Mittelstand

Scheidet ein/e Mitarbeiter/in aus, droht gerade in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) der unwiederbringliche Verlust erfolgskritischen Wissens. Der Bewahrung dieses Wissen im Unternehmen dient das Transferangebot „KM²U“ von Prof. Dr. Michael Müller, um KMU in Mittelfranken trotz des demografischen Wandels produktiver und innovativer zu gestalten.

Die Vorgehensweise richtet sich nach einem in vielen Jahren Praxis bewährten Modell: Gemeinsames Erlernen theoretischer Konzepte des Wissensmanagements mit den teilnehmenden Unternehmen in regelmäßigen Schulungen und Workshops an der Hochschule Ansbach,  Erarbeiten einfach umsetzbarer Methoden und Tools (z.B. Wissenslandkarten, Wikis) verbunden mit der Behandlung spezifischer Fragestellungen der einzelnen Unternehmen. Zusätzlich wird die Möglichkeit für jedes Unternehmen angeboten, ein individuelles Coaching im Rahmen des Projekts in Anspruch zu nehmen.

Das Wissen gehört zu den wertvollsten Ressourcen von Fach- und Führungskräften. Es ist Basis für ihr eigenes berufliches Fortkommen und zugleich für den Erfolg ihres Unternehmens. Vom Einzelhandel bis zum High-Tech-Sektor – ganz unabhängig von der Branche ist wichtiges „Knowhow“ oftmals in einzelnen Mitarbeitern verankert. Auf diese Weise kann jedoch gerade in kleineren Betrieben schon der Weggang einzelner Mitarbeiter zu kritischem Wissensverlust führen. Dieses Risiko ist in der Region Westmittelfranken durch demografischen Wandel und zunehmenden Fachkräftemangel besonders präsent. Ein wichtiges Szenario ist auch die Unternehmensnachfolge: In Mittelfranken benötigen laut Schätzung der IHK bis 2020 etwa 4.500 mittelständi-sche Unternehmen mit rund 60.000 Beschäftigten einen Nachfolger an der Spitze. Eine systematische Sicherung des Erfahrungswissens könnte angesichts dieser Herausforderungen helfen, den Zugang zu erfolgskritischen Lessons Learned und Best Practices sowie zum wertvollen persönlichen Netzwerk des langjährigen Wissensträgers zu erhalten.

Zudem könnten Unternehmen produktiver werden, wenn Mitarbeiter ihr Erfahrungswissen stärker als bisher teilen würde. Das entsprechende Stichwort lautet „Das lernende KMU“. Zu den möglichen Nutzeffekten zählen die Vermeidung unnötiger Wiederholfehler und mehr Effizienz in Fertigung, Vertrieb und Service sowie die schnellere Entwicklung innovativer Produkte, aber auch die drastische Verkürzung von Einarbeitungszeiten.

Gerade kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) fehlt jedoch zumeist die Methodenkompetenz, um ein systematisches Wissensmanagement einzuführen und nachhaltig zu etablieren. Das Transferprojekt „KM2U – Knowledge Management im KMU“ soll diese Lücke schließen. Es soll teilnehmende Fach- und Führungskräfte kleiner und mittlerer Unternehmen befähigen, ihr berufliches Wissen so zu strukturieren und zu dokumentieren, dass sie es selbst besser nutzen, aber auch verständlicher weitergeben und teilen kann. Ein weiterer Themenfokus liegt auf der Sicherung und dem Transfer erfolgskritischen Erfahrungswissens langjähriger Wissensträger. Hierzu erarbeiten die Teilnehmer in Workshops geeignete Methoden für ein professionelles Wissensmanagement. Dem Bedarf des Mittelstands entsprechend stehen einfach umsetzbare Methoden wie z.B. Wissenstandem, Wissenslandkarte und moderierte Übergabe im Mittelpunkt. Technische Basis sind geeignete Werkzeuge der Informations- und Kommunikationstechnologie, z.B. Mind Mapping Software, Wikis, Blogs, Communities und intelligente Suchmaschinen.

Im Projektverlauf sollen erste Umsetzungen in den beteiligten Unternehmen erfolgen. Zudem soll ein Netz-werk unter den Teilnehmern entstehen, das sie in ihrer Arbeit bestärkt und ihren Austausch zum Thema Wissensmanagement fördert, damit das Erlernte langfristig im unternehmerischen Handeln verankert wird.


Projektleitung

Projektdauer

01.02.2017 - 31.01.2020

Projektförderung

Europäischer Sozialfonds

Förderprogramm

Europäischer Sozialfonds 2014 - 2020, ausgegeben über Freistaat Bayern

Adressierte SDGs (Sustainable Development Goals)

Weblinks

Weiterführende Infos und Interview Prof. Müller